Mit dem Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen (BGBl. I 2016 S. 3152) wurde geregelt, dass Daten, die mit Hilfe eines elektronischen Aufzeichnungssystems erfasst werden, ab dem 01.01.2020 mit einer zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) zu schützen sind, vgl. § 146a AO i. V. m KassenSichV. Diese Daten sind der Finanzverwaltung anlässlich einer Außenprüfung oder einer Kassen-Nachschau über eine einheitliche digitale Schnittstelle (§ 4 KassenSichV) zur Verfügung zu stellen, vgl. § 146a Abs. 1 S. 4 AO, sowie Tz. 178 der Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD, BMF-Schreiben vom 28.11.2019).

https://kassensichv.com/downloads/DSFinV-K-Vers-2-2.pdf

Die nachfolgenden Kapitel sollen für Sie eine kurze Einweisung in die per Gesetz verpflichtenden Regelungen geben. Desweiteren wird erläutert, inwieweit die MARKUS SOFTware GmbH (i.F. „wir“, „uns“ genannt) ihre Pflicht zur Anwendung der Regelungen in IOS2000/DIALOG erfüllen und Ihnen Ihre Daten im erforderlichen Format für etwaige Prüfungen bereitstellen.

Alle Angaben in dieser Dokumentation sind rein informativ und ohne jegliche Gewähr. Zur Ansicht der offiziellen Dokumente suchen Sie bitte den Download-Bereich des entsprechenden Amtes auf.

Einheitliche digitale Schnittstelle

Die einheitliche digitale Schnittstelle (EDS) teilt sich in drei eigenständige Bereiche auf:

Einbindungsschnittstelle

vgl. technische Richtlinie BSI TR-03153.

Die Einbindungsschnittstelle ermöglicht die Integration der zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung in IOS2000/Dialog (siehe Informationen zur technischen Sicherheitseinrichtung).

Exportschnittstelle

vgl. technische Richtlinie BSI TR-03153.

Die Exportschnittstelle besteht aus einer einheitlichen Datensatzbeschreibung für den standardisierten Export der gespeicherten, abgesicherten Anwendungsdaten.

In den TSE-Grundeinstellungen können Sie den Export der Anwendungsdaten starten.

Digitale Schnittstelle der Finzanzverwaltung für Kassensysteme (DSFinV-K)

Die Daten sowie Formate für elektronische Aufzeichnungssysteme werden i. S. d. § 146a Abs. 1 Satz 1 AO i. V. m. § 1 Satz 1 KassenSichV definiert.

Gemäß AEAO zu § 146a Nr. 4.3 bleibt die Verpflichtung weitere Daten aus anderen Teil-bereichen des Systems (z. B. Warenwirtschaft) nach § 147 Abs. 6 AO oder § 146b Abs. 2 AO zur Verfügung zu stellen unberührt, wenn nur ein Teilbereich der Daten eines komplexen Softwaresystems unter die Anwendbarkeit der DSFinV-K fällt.

https://kassensichv.com/downloads/DSFinV-K-Vers-2-2.pdf

Die DSFinV-K ist in drei Module aufgeteilt. Detailbeschreibungen zur Datenstruktur der DSFinV-K sind der nachfolgenden Dokumentation aus Kapitel 3 zu entnehmen:
https://kassensichv.com/downloads/DSFinV-K-Vers-2-2.pdf

  • Kapitel 3.1 Einzelaufzeichnungsmodul der DSFinV-K
  • Kapitel 3.2 Stammdatenmodul der DSFinV-K
  • Kapitel 3.3 Kassenabschlussmodul

Eine Änderung von betroffenen Stammdaten aus nicht abgeschlossenen Kassenbuchungen ist erst wieder möglich, wenn ein Kassenabschluss erfolgt ist.

Informationen zur technischen Sicherheitseinrichtung (TSE)

Für IOS2000/DIALOG wird die Verwendung der TSE Swissbit USB TR-03153 (PU-50n) vorausgesetzt. Da es sich um eine Client-Server-Anwendung handelt, wird pro Server/Lizenz eine TSE benötigt.

Die vom Hersteller bereitgestellte Anwendungsschnittstelle „WormAPI“ ermöglicht uns die Kommunikation mit dem USB Stick. Diese Schnittstelle wird von uns mit ausgeliefert und muss nicht separat von Ihnen angeschafft werden.

Vorbereitung

  1. Stecken Sie den USB Stick in den Server
  2. Prüfen Sie, ob der Stick als Laufwerk erkannt wird
  3. Notieren Sie sich den Laufwerksbuchstaben
  4. Halten Sie das Informationsschreiben bereit, das bei der Lieferung der TSE erhalten haben

Einbindung

  1. Wechseln Sie in Stammdaten > Grundeinstellungen
  2. Klicken Sie auf den Punkt Technische Sicherheitseinrichtung (TSE)
  3. Wählen Sie das zuvor notierte Laufwerk aus der Auswahlbox aus
  4. Das Setup öffnet sich automatisch (alternativ: Starten Sie die Einrichtung der TSE mit Setup durchführen)
  5. Geben Sie den CredentialSeed (siehe Informationsschreiben; pro Gerät individuell) ein
  6. Wählen Sie die PINs und die PUK (bitte unbedingt merken!!!)
  7. Klicken Sie auf Setup starten (siehe auch Setup (technischer Hintergrund))

Sollte die Einrichtung erfolgreich gewesen sein, ist Ihre TSE betriebsbereit.
Nun stehen Ihnen auch die – zuvor ausgegrauten Funktionen – unterhalb der Laufwerkauswahl zur Verfügung. Das Setup kann sinngemäß nur einmal durchgeführt werden.

Setup (technischer Hintergrund)

Dieses Kapitel geht näher auf Schritt 4 der Einbindung ein.

Mit der Durchführung des Setups, wird die TSE in einen betriebsbereiten Zustand gebracht. Dabei werden folgende Aufgaben (Auflistung exkl. interne Prozesse) kombiniert abgearbeitet:

  • PUK setzen
  • PINs setzen
  • Erste Kasse wird als Client registriert
  • Alle weiteren Kassen werden als Clients registriert

Sollte bei der Durchführung etwas schief gehen, reicht es u.U. nicht aus, das Setup erneut zu starten. Für diesen unwahrscheinlichen Fall kontaktieren Sie uns bitte umgehend telefonisch, damit wir weitere Schritte einleiten können.